KMail

Datum: 20.10.2023 Kategorien:
Windows

Da ich gestern ein wenig Zeit hatte, habe ich mich entschieden KMail nochmal eine Chance zu geben. Genauer gesagt habe ich komplette KDE-PIM (bzw. Kontact) Suite installiert.
Warum?
Grundsätzlich bin ich mit Thunderbird recht zufrieden, störend ist bei KDE die fehlende Systemintegration.über neue Mails funktionieren nur bei laufendem Programm.

 

  • Gleiches gilt für Terminbenachrichtigungen
  • Überprüfung der eingehenden Mails auf Viren geht nur über Umwege (Clamd das Verzeichnis überwachen zu lassen verlangsamt Thunderbird schmerzhaft).

Hauptgrund für die Installation war aber schlichtweg Neugier.

Installation

MIt der KDE PIM Suite "kauft" man auch gleich jede Menge Akonadi Kram dazu. Ohne die Akonadi Dienste keine PIM Suite, da Akonadi die Dienste für die einzelnen Programme bereitstellt. Je nachdem was alles in den Programmen der Suite aktiviert ist, kommen da einige Prozesse zusammen.
Diese benutzen allerdings "nur" Arbeitsspeicher und erzeugen bei mir eher weniger Prozessorlast.
BTW: Thunderbird hat sich bei meiner Konfiguration auch ungefähr 700MB RAM geschnappt.
Die Installation der kompletten Suite war in wenigen Minuten erledigt, das Einrichten der Postfächer ging ebenso schnell.
Schon auf den ersten Blick finde ich die Optik bzw. die Integration in den Plasma Desktop irgendwie schicker als bei Thunderbird.
Wie bei KDE üblich kann man an unzähligen Punkten Einstellungen vornehmen und die Suite an seine Bedürfnisse anpassen.

Es gibt allerdings einige Stolpersteine - die ggf. für den ein oder anderen ein Showstopper sind.

Google Kontakte

So wie es bei meiner Kubuntu Installation (weder in 23.04. noch in 23.10.) nicht möglich ist bei den Online Konten ein Google Konto hinzuzufügen, so werden keine Google Kontakte zur Suite hinzugefügt. Kalender ja, Kontakte nein.
Da meine Kontakte ohnehin auf meinem Synology Nas liegen (welche sich problemlos einbinden lassen) war das für mich kein Drama.

Signaturen

Die Mailsignatur erlaubt das hinzufügen von Bildern und auch das Einfügen von HTML Quelltext.
Handelt sich dabei um Bilder die auf z.B. euren XING Account verlinkt sind, dann werden beim Speichern die Links entfernt.
Warum auch immer...

 

Benachrichtigungen

Nach der Installation der PIM Suite haben leider die Benachrichtigungen funktioniert. Genau das war aber einer der Gründe warum ich die Suite überhaupt erst installiert habe.
Nach einiger Recherche habe ich dann die Lösung in diesem Artikel gefunden.

Die Lösung besteht darin zwei weitere Pakete zu installieren:

  • libkf5akonadicalendar-bin
  • Kalendar

Danach funktionieren die Benachrichtigungen über neue Mails problemlos, ohne das ein Programm aus der PIM Suite (Kontact, Kmail etc.) gestartet wurde.
Ihr werdet es schon erraten: Diesen Luxus bezahlt man mit RAM...

Speicherbedarf

Die Akonadi Prozesse belegen bei mir ca. 400MB Arbeitsspeicher. Kontact bedient sich noch einmal mit 250 MB. Damit komme ich in etwa auf den Speicher den sich auch Thunderbird einverleibt hat.
Das was noch oben drauf kommt sind die Kalender Erinnerungen mit knapp 600MB. 
Evtl. ist der Speicher den sich die Programme und Prozesse einverleiben auch vom verfügbaren RAM abhängig.
Mit derzeit so ziemlich allem aktiv was sich aktivieren lässt (inkl. Kalendereinbindung über die Digitaluhr der Taskleiste) bezahle ich den Komfort der KDE PIM Suite mit etwa 1,3GB Arbeitsspeicher - was bei 128GB verfügbarem Speicher nicht weh tut.
Auf Systemen mit eher wenig RAM würde ich zumindest nicht die komplette Suite installieren.

Update:
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und den benutzten Arbeitsspeicher der Prozesse aufaddiert. Es sieht sehr danach aus, als ob in den Kalender Erinnerungen auch die Akonadi Prozesse enthalten sind. Offenbar werden diese im unter Programme aufgelisteten Kalender Erinnerungen kumuliert aufgeführt.
Bedeutet:
Benutzter Arbeitsspeicher der laufenden Prozesse der PIM Suite insgesamt : 600MB. Es sind also 400MB weniger als zunächst angenommen.

Prozessorlast

Ohne das ein Kalender, Adressbuch oder KMail geöffnet ist, erzeugen die Akonadi Prozesse bei mir keine CPU Last. Die schlummern quasi im Leerlauf.
Die Kalender Erinnerungen turnen irgendwo zwischen 0 und 0,2% - erzeugen also ebenfalls keine wirkliche Last auf den Prozessor.
Ist Kontact gestartet ändert sich die Prozessorlast fast nicht. 
Über 5 Prozent Last komme ich nicht - auch bei einer Suche nach Mails bei gleichzeitiger Postfachsynchronisation nicht.

Fazit

Der Preis für den Komfort eines voll ausgestatteten Personal Information Managers ist im Fall der KDE PIM Suite mit recht viel RAM zu bezahlen. Nicht aber mit einer Verlangsamung des Systems.
Ich bin gespannt ob Akonadi auch nach längerer Nutzung noch rund läuft...

 


Not yet rated

No Comments

Add a comment:

*Required fields




Subscribe to comments RSS Feed
Teilen: