
Nach ich meine mehr als 5 Jahren wurde im März die neueste Version 3 des Open Source Bildbearbeitungsprogrammes Gimp veröffentlicht. Ich habe auf diese Version sehnlichst gewartet, weil diese wieder mit Darktable zusammenarbeitet.
Gimp gibt es wie gewohnt für verschiedene Betriebssysteme und lässt sich hier herunterladen.
Zusammenarbeit mit Darktable
Die Zusammenarbeit sieht wie folgt aus:
Sobald in Gimp wird eine RAW Datei geöffnet wird, startet Darktable wo man ganz normal die Entwicklungseinstellungen an der RAW Datei vornehmen kann.
Nach dem Schliessen von Darktable wird die Datei mit allen Entwicklungseinstellungen an Gimp übergeben, wo sich dann der letzte Feinschliff vornehmen lässt.
Die nachfolgenden Stolpersteine und Lösungen beziehen sich auf Gimp und Darktable unter Linux Mint 22.1.
Appimage und Flatpak
Gimp setzt primär auf Flatpak, bietet aber auch ein Appimage an. Ferner gibt ein "inoffizielles" PPA, hier habe ich mit Gimp 2.10 beste Erfahrungen gemacht.
Darktable setzt primär auf ein Appimage, über den OBS (Open Build Service) könnt ihr die aktuelle Version aber auch problemlos über ein PPA installieren.
Grundsätzlich sind Flatpaks eine gute Sache, da man sich um fehlende Abhängigkeiten keine Gedanken machen muss. Flatpak installieren und das Programm ist startklar.
Der Nachteil: Flatpaks laufen in einer Sandbox und sehen daher in aller Regel andere Programme nicht.
Genau das wird im Zusammenspiel mit Darktable zum Problem.
Probleme
Für Darktable habe ich zunächst das Appimage benutzt - dazu später mehr.
Das Flatpak von Gimp konnte ich aufgrund dessen nicht zur Zusammenarbeit mit Darktable bewegen - egal in welcher Konstellation.
Daher scheidet das Flatpak für mich erst einmal aus.
Nun habe ich mich am Appimage von Gimp versucht, dieses findet aber das Appimage von Darktable ebenfalls nicht.
Also habe ich Darktable via PPA über den Open Build Service installiert und siehe da:
Darktable wird von Gimp gefunden und alles arbeitet auf den ersten Blick problemlos.
Allerdings habe ich die RAW Datei über den Dialog "Zuletzt geöffnete Dateien" in Gimp geöffnent. Der "Datei - Öffnen" Dialog beim Appimage birgt bei mir die üble Überraschung, dass sich Gimp ohne weitere Fehlermeldung schliesst.
Das Problem scheinen auch einige andere User zu haben.
Daher habe ich letztendlich Gimp über dieses PPA installiert. Wie oben erwähnt habe ich das PPA von Ubuntuhandbook bereits für die Version 2.10 genutzt.
Lösungen
Zu meiner Überraschung läuft das Gimp Appimage ohne Abstürze sobald Gimp über das PPA installiert wird. Offenbar erwartet das Appimage einige Dateien die auf Linux Mint standardmässig nicht installiert sind - aber mit der Installation über das PPA mit installiert werden.
Diese Vermutung wird dadurch unstersützt, dass nach der Deinstallation des PPA das Appimage noch so lange läuft bis über "Autoremove" die nicht mehr benutzten Dateien entfernt werden.
Da könnte man jetzt schauen, welcher der bei Autoremove angezeigten Dateien dafür sorgt, dass sich über das Appimage auch Dateien über den normalen Dialog öffen lassen.
Dazu fehlt mir aber momentan die Zeit - evtl. liefere ich die Information noch nach.
Bis dahin habe ich mich für die folgende Konstellation entschieden:
Darktable über den Open Build Service installiert und Gimp über das genannte PPA.
Letze Hinweise
Ihr werdet feststellen, dass in Gimp 3 noch deutlich weniger Plugins (egal ob Flatpak, Appimage oder PPA) vorhanden sind, als dies noch in Gimp 2.10 der Fall war.
Solltet ihr einige davon immer wieder benötigen, unter dem nachfolgenden Link gibt es Appimages der Vorversion inklusive Plugins:
Appimages mit Plugins
Ich persönlich habe bei Gimp lediglich zwei Plugins genutzt.
Für beide gibt es (teils inoffizielle) Versionen für die Version 3:
Resynthesizer
Unten auf der Seite im Forum findet ihr die angehängte Version für Gimp 3
GMic
Die dort (Stand 12.04.25) angebotene Version für Debian Trixie arbeitet bei mir problemlos mit Gimp 3.
Die Plugins kommen in das folgende Verzeichnis:
/home/EuerUsername/.config/GIMP/3.0/plug-ins/
Dort entsprechende Unterverzeichnisse anlegen die genauso heissen wie das Plugin selber.
Das Plugin GMic hat den Namen "gmic_gimp_qt" - also muss im obigen plug-ins Verzeichnis ein Unterverzeichnis mit dem Namen "gmic_gimp_qt" angelegt werden. Dort hinein kommt dann die Plugin Datei.
Es kann nicht schaden abschliessend über die Dateieigenschaften zu kontrollieren ob die Plugindatei ausführbar ist.
Viel Spass beim Bearbeiten eurer Bilder :-)
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